Jugendherberge soll verschwinden???

Die untenstehende Medienmitteilung hat sehr viele Leute aufgeschreckt, da wollen doch die Immobilienstrategen der Stadt einen ihrer besten Werbeträger umnutzen.

Das darf  doch nicht sein. Dass ein Gebäude nach über 30 Nutzungsjahre wieder einmal saniert werden muss, das leuchtet noch ein. Dass deshalb auch der Nutzungszweck geändert werden soll, macht das Sinn? Vielleicht wenn die aktuelle Nutzung in Frage gestellt wäre, aber bei der Jugendherberge Zofingen ist das sicher nicht der Fall. Die Jugendherberge hat einen ausgezeichneten Ruf, hat eine Menge Stammkunden und ist einer der besten Werbeträger der Stadt. Das hat schon die Mehrheit des Einwohnerrates vor 33 Jahren gewusst als es darum ging dieses schöne Haus zu sanieren und der Schweizierischen Jugendherberge zur Verfügung zu stellen. Damals wurde mit dem Slogan gearbeitet: "Wer als Jugendliche nach Zofingen kommt, die kommen später immer wieder". Für heutige Stadtmarketing-Strategen mag das vielleicht altbacken tönen, aber Recht hatten sie doch.

Das Argument, die Jugendherberge eigne sich bestens für ein Musikschulzentrum, ist an den Haaren herbeigezogen. Denn wieso soll ein Musikschulzentrum in einem einzigartigen Park stehen, wo doch die Schüler  und Schülerinnen sowie Lehrer und Lehrerinnen nur jeweils ihre Einzellektionen durchführen. Zur Erinnerung, mit der Zentralisierung der Oberstufe in Zofingen gibt es viele freie  Schulzimmer in den Aussengemeinden, da werden genügend freie Räume zur Verfügung stehen. Dies vorallem nachdem bereits die Regionalisierung der Musikschule angedacht ist. Regionalisierung darf nicht immer auch gleich Zentralisierung bedeuten. Die Aussengemeinden Brittnau und Strengelbach wollen sicher nicht nur Zahlgemeinden werden.

Die SP wird sich für die Jugendherberge Zofingen einsetzen wie sie das schon vor 33 Jahren gemacht hat als es um den Sanierungskredit ging. Man wird hören.


Städtische Medienmitteilung vom 19.10.2020

Aus der Jugendherberge soll ein Musikschulzentrum werden
In der Friedau befinden sich zwei städtische Liegenschaften gleich nebeneinander: die Musikschule sowie das ursprüngliche Altersheim Friedau. Dieses wird heute von der Jugendherberge genutzt. Da das Gebäude saniert werden muss, drängte sich die Frage auf, wie die Liegenschaft künftig genutzt werden soll. Die Musikschule wächst, und sie muss bereits heute auf mehrere Gebäude in der Altstadt ausweichen. Die Zusammenführung an einem Standort verschafft ihr deshalb zahlreiche Vorteile. Um die optimale Lösung "Musikschulzentrum Friedau" realisieren zu können, hat sich der Stadtrat nach reiflicher Überlegung dafür entschieden, den Vertrag mit der Jugendherberge per Ende 2021 zu künden. Letzterer hat die Stadt Zofingen bisher das ganze Gebäude zu Konditionen, welche für die Stadt nicht mehr tragbar sind, zur Verfügung gestellt. Mit der Betreiberin wurde vorgängig das Gespräch gesucht, um mögliche Alternativ-Lösungen zu suchen. Neben den Vorteilen für die Musikschule kann die Stadt Zofingen mit dieser Massnahme die frei werdenden Liegenschaften, wie das Kornhaus oder das unternutzte Schlachthaus, anders und effizienter nutzen.


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Kommentare: 4
  • #1

    Marcel Barrer (Samstag, 24 Oktober 2020 12:09)

    Das Motzen über die Schliessung der Jugi ist mir schleierhaft. Unsere Stadtregierung verfügt seit längerem über eine rot-grüne Mehrheit.
    Zwei SP, eine Grüne und eine GLP Vertretung haben diesen Entscheid zugelassen.

  • #2

    Christian Nöthiger (Samstag, 24 Oktober 2020 15:13)

    Lieber Marcel Barrer,
    Sogar wir als Mitglieder des Einwohnerrats haben aufgrund des Kollegialitätsprinzips jeweils keinen Einblick darin, wie solche Entscheidungen im Stadtrat genau zustande kommen. Dass die vermeintlich "rot-grüne Mehrheit" relativ oft NICHT zu spielen scheint (auch bei explizit "rot-grünen" Anliegen), beobachten wir hier allerdings beileibe nicht zum ersten mal...
    Beste Grüsse,
    Christian Nöthiger
    (Vize-Präsident des Zofinger Einwohnerrats)

  • #3

    Ulrich "lupo" Schär (Sonntag, 25 Oktober 2020 16:08)

    Freiwillig das beste Instrument fürs Standortmarketing aufzugeben
    grenzt an einen Schildbürgerstreich, einen weiteren in einer langen Reihe.
    Warum nicht die Musikschule im bald leeren Rosengartenpavillon
    unterbringen? Oder z. B. den Spittelhof umnutzen? Oder ... ?
    Jedenfalls: Die Jugi Zofingen soll es weiterhin geben!

  • #4

    Lothar Brünisholz (Freitag, 13 November 2020 08:15)

    Bitte an den Stadtrat, lasst die Jugendherbege sein als das was sie ist. Ein Aushängeschild für die Stadt und Region. Für die Musikschule ist das Gebäude nicht geeignet. Im Zuge der Regionalisierung ergeben sich sicher bessere Möglichkeiten, Schulräume, auch in Nachbargemeinden zu nutze.